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Die Wolke der Wehmut schaffte einen gemeinsamen Ort, an dem sich die Trauer und Traurigkeit  niederschlagen kann. Die großformatige Wolke mit dem Schriftzug „Oh mein Gott …“ bietet viel Raum für persönliche Gebete. Wer mitmachen möchte, schreibt seine Gedanken oder Empfindungen auf, schickte eine Email oder bastelte sein eigenes Symbol.
2020 haben wir diese Wolke zum Beispiel im zentralen Portal der Christuskirche installiert. Mitten im Veedel entstand ein einzigartiger Ort, an dem sich die Trauer der Corona-Krise niederschlagen konnte. Â
Unter der großen Wolke mit dem Schriftzug „Oh mein Gott …“  war Platz für individuelle Beiträge, die jeder, der mitmachen wollte, zuhause vorbereiten und später hinzufügen konnte! Persönliche Gedanken oder Empfindungen wurden aufgeschrieben und in das gemeinsame Gebet eingefügt: traurige Gedanken mit Trauer, Angst und Not, oder auch leise Hoffnungen und Träume.
Wer wollte, gab seinem Beitrag eine kreative Form z.B. in der Form der hier gezeigten Trost-Tropfen, Gedanken-Blüte oder Rosetten-Gebet. Wer mehr Abstand halten wollte, schickte seine Worte per Email. Diese Gedanken wurden ausgedruckt und in die Sammlung eingefügt!
Zur Wolke der Wehmut gehörte auch ein kurzes Gebet, das die Traurigkeit benennt, den Moment ehrt und um Mut für die Zukunft bittet. Das Gebet hing großformatig am Portal der Kirche. Man konnte es sich aber auch auf einer Karte für den persönlichen Alltag mitnehmen.Â
Oh mein Gott …
Die Traurigkeit,Â
die in uns bebt,Â
binden wir ein
in dies Gebet.Â
Jetzt, inmitten
aller Turbulenz,
halten wir inne,
üben Präsenz.
Bitte schenke uns
Mut und Kraft,
verstärke das,
was Leben schafft.
Amen.
Die Installation „Wolke der Wehmut“ nimmt die innere Traurigkeit ernst, die sich mit vertagten Plänen und zerplatzten Träumen in die Herzen der Menschen geschlichen hat, und die sich in vielfältiger Krankheit und mit zunehmenden Todesfällen erschreckend fortsetzt.Â
Die eigene Traurigkeit und Trauer werden symbolhaft zwischen den Säulen zur Sammlung hinzugefügt und bilden so gestalterisch eine anwachsende Wolke. Angesichts der Sprachlosigkeit über das persönliche und gesellschaftlichen Ausmaß der Krise benennen wir dieses Gefühl der Traurigkeit würdevoll mit „Wehmut“.Â
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